Infiziertes Stoma – Alles, was Sie darüber wissen sollten

Infiziertes Stoma – Alles, was Sie darüber wissen sollten

Eine der größten Sorgen von Stomaträger*innen ist eine Infektion. Entzündungen im Bereich des Stomas sind zwar nicht ganz so häufig, können jedoch aus diversen Gründen auftreten. Daher ist es wichtig, auf eine gute Hautpflege zu achten, um die Haut zu schützen. Überprüfen Sie Ihr Stoma und die umliegende Haut regelmäßig bei jedem Wechsel der Stomaversorgung, um gegebenenfalls neue Probleme frühzeitig zu erkennen.

Wie entstehen Infektionen?

Unsere Haut ist das Zuhause von Millionen von Bakterien, Pilzen und Viren, aus denen sich die Haut-Mikrobiota zusammensetzt. Ähnlich wie die Mikroorganismen in unserem Darm spielen auch die Mikroorganismen der Haut eine wichtige Rolle beim Schutz vor eindringenden Krankheitserregern. Diese können sich bei einem Stoma leicht vermehren, da der Bereich warm, feucht und verschmutzt ist. Sie können sich auf dem Stoma ansiedeln, ohne größere Probleme zu verursachen. Bei Menschen, die unter einem schlechten Allgemeinzustand leiden, an Diabetes erkrankt sind oder immunsuppressive Medikamente einnehmen, ist die Wahrscheinlichkeit von Infektionen jedoch größer.

Die Haut um das Stoma herum kann sich aufgrund einer Infektion entzünden und irritiert erscheinen, aber es gibt auch andere Gründe für wunde Haut, wie z. B. eine undichte Stomaversorgung oder eine bestehende Krankheit. Oft können auch kleinere Hautinfektionen zu einer roten, entzündeten Haut um das Stoma herum führen. Anhaltende Hautreizungen sorgen zudem oft für das Auftreten von Papeln (kleine Beulen) und Knötchen (größere Beulen). Es ist daher ratsam, die betroffene Haut von Ihrer Stomapflegekraft untersuchen zu lassen. Hautreizungen lassen sich in der Regel sehr gut behandeln, indem man die Ursache von Leckagen feststellt und mit der Anwendung von Hautschutzpuder, -cremes, -tüchern und -sprays beginnt, um die Heilung und den Schutz der betroffenen Haut zu unterstützen.

Was sind Anzeichen eines infizierten Stomas?

Wenn sich die Haut infiziert, kann sie entzündet aussehen und in der Regel führt das zu Schwellungen rund um Ihr Stoma. Die Hautfarbe ändert sich oft von einer gesunden rosa/rötlichen Farbe zu blass, bläulich-lila oder sogar schwarz. Wenn Blut oder Eiter austritt, ist dies ein eindeutiges Zeichen für eine Infektion. Zudem können Infektionen zu verstärkten Schmerzen und Unwohlsein führen. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt, sollten Sie diese Symptome bemerken. Dieser wird auf Basis ihrer Beschwerden einen Abstrich machen und Ihnen eine Behandlung mit Antibiotika verschreiben.

Arten von Infektionen

Es ist durchaus ratsam, sich darüber im Klaren zu sein, welche Formen von Infektionen auftreten können, wenn ein Stoma vorhanden ist. Infektionen der Haut sind in der Regel entweder bakteriell, viral oder pilzbedingt. Ganz egal, welche Variante von Infektion – alle sind sie unangenehm und können das Stoma selbst und die an der Haut haftende Versorgung beeinträchtigen.

Bakterielle Infektionen

Bakterielle Infektionen gehören zu den häufigsten auftretenden Infektionen bei Stomaträger/innen. Jede noch so kleine Verletzung der peristomalen Haut, welche durch Leckagen, Kontaktderamatitis oder andere chronische Hauterkrankungen verursacht werden kann, erhöht das Infektionsrisiko.

Die häufigsten bakteriellen Infektionen werden durch Staphylococcus aureus, Streptokokken oder beides gleichzeitig verursacht. Diese werden in der Regel durch einen Abstrich bestätigt. Wenden Sie sich also unbedingt an Ihre Stomapflegekraft oder Ihren Hausarzt, sofern Sie eine Infektion vermuten. Hartnäckige/schwerwiegende Infektionen müssen in der Regal mit Antibiotika behandelt werden.

Eine bakterielle Infektion kann ebenso als Sekundärinfektion einer chirurgischen Wunde auftreten. Das Infektionsrisiko ist bei einer Stomaoperation demnach erhöht. Sie können aber auch Follikulitis (Entzündung der Haarfollikel) oder Furunkel (harte, mit Eiter gefüllte, schmerzhafte Klumpen) verursachen.

Beispiele

Borkenflechte (Impetigo): Eine hoch ansteckende Hautinfektion, die oft mit roten Wunden oder Blasen beginnt und goldbraune Flecken hinterlässt.

Zellulitis: Eine potenziell ernste bakterielle Hautinfektion, die sofort behandelt werden muss. Sie befällt die Hautoberfläche und kann die Haut schmerzhaft, heiß und geschwollen erscheinen lassen. Sie kann aber auch das darunter liegende Gewebe infizieren und sich auf die Lymphknoten und den Blutkreislauf ausbreiten. Achtung: lebensbedrohlich, sofern keine Maßnahmen ergriffen werden. Seien Sie jedoch nicht beunruhigt – diese Art der Infektion tritt nur sehr selten auf!

Pilzinfektionen

Hefepilzinfektionen können ebenso auf der Haut um das Stoma herum auftreten. Diese Arten von Hautinfektionen verursachen einen roten, erhabenen, juckenden, pickeligen Ausschlag. Er bessert sich in der Regel und verschwindet mit antimykotischem Puder oder Creme. Schwere Hefepilzinfektionen können durch Hautabschabungen durch Ihre Stomapflegekraft festgestellt werden.

Beispiele

Candidose/Soor: Kann an fast jeder Stelle des Körpers auftreten, aber bevorzugt an warmen, feuchten Körperfalten wie Achselhöhlen, Leisten, unter den Brüsten und im Dammbereich. Daher können diese Hefepilze unter einem warmen und feuchten Stomabeutel genau die perfekten Bedingungen für ihr Wachstum vorfinden!

Ringelflechte (Tinea corporis): Ist ein Ausschlag, der in der Regel rot, juckend und kreisförmig ist, mit einem helleren Bereich in der Mitte.

Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor): Verursacht Flecken auf Ihrer Haut, die heller oder dunkler als Ihre normale Haut sein können.

Virale Infektionen

Virale Infektionen sind nicht ganz so verbreitet bei Stomaträger/innen. Treten sie jedoch auf, können sie Schwierigkeiten bereiten, da sie das Haften einer Stomaversorgung auf der Haut enorm beeinträchtigen können.

Beispiele

Gürtelrose (Herpes zoster) & Fieberbläschen (Herpes simplex): Diese durch die Herpesviren ausgelösten Bläschen können sich häufig ebenso mit Staphylokokken infizieren. Bevor mit einer antiviralen Behandlung begonnen wird, sollte eine zusätzliche bakterielle Infektion mittels medizinischen Abstrich, kontrolliert/ausgeschlossen werden.

Virale Warzen: Warzen sind kleine Erhebungen auf der Haut, die oftmals durch Humanen Papillomaviren (HPV) verursacht werden. Sie verbreiten sich leicht durch Hautkontakt und infizierte Oberflächen.

Dellwarzen (Molluscum contagiosum): Ist bei Stoma-Patienten recht ungewöhnlich. Dellwarzen erscheinen als kleine, feste Flecken, die in der Mitte ein Vertiefung haben und stark jucken können. Vorsicht: Sie sind ansteckend! Versuchen Sie daher, beispielsweise Handtücher nicht mit anderen zu teilen. Mit der Zeit heilt die Krankheit von selbst ab.

Peristomaler Abszess

Im Randbereich des Stomas können eine oder mehrere offene und schmerzhafte Läsionen auftreten, die von einer Rötung umgeben sind. Dies ist nicht ungewöhnlich bei Menschen mit Morbus Crohn im distalen Darmbereich. Abszesse können oft mit Antibiotika behandelt und von Ihrer Stomapflegekraft überwacht werden.

In schweren Fällen kann eine Überweisung an die Chirurgie erforderlich sein, um den Abszess zu drainieren oder ganz zu entfernen.

Bitte beachten Sie, sollten Sie ungewöhnliche Hautveränderungen oder Schmerzen bemerken, ist es immer die beste Idee, den Hausarzt oder die Stomapflegekraft des Vertrauens aufzusuchen.

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