Natürlich ist es unangenehm, wenn Sie Schmerzen an Ihrem Stoma bemerken – insbesondere, wenn Sie sich gerade von der Operation erholen möchten. Zu verstehen, welche möglichen Ursache Ihren Schmerzen zugrunde liegt, ist der beste Weg, größere Probleme zu vermeiden.
Bei den meisten Menschen mit einem Stoma treten gelegentlich kleinere Probleme auf, die Beschwerden verursachen können, z. B. Leckagen und daraus entstehende wunde Haut, Granulome oder Blockaden. Schmerzen sind ein klares Anzeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Hören Sie also auf Ihren Körper und suchen Sie in erster Linie Hilfe bei Ihrer Stomapflegekraft oder Ihrem Hausarzt.
Gründe für ein schmerzendes Stoma
1. Leckagen & wunde Haut
Leckagen sind in der Regel darauf zurückzuführen, dass die Stomaversorgung nicht richtig sitzt. Die Ausscheidungen treten heraus, berühren die Haut und sorgen so für Irritationen. Diese können wahnsinnig unangenehm sein und unbehandelt auch größere Schwierigkeiten wie Infektionen verursachen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann eine Leckage auftritt, ist ehrlicherweise sehr hoch. Schon kleinste Lücken, ein zu enges Anlegen Ihrer Versorgung oder auch einfach ein schlechtsitzendes Produkt können zu Undichtigkeiten führen. Es lohnt sich also, genau darauf zu achten, dass die Stomaversorgung optimal sitzt. Ihre Stomapflegekraft wird Ihnen dabei jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Bereits wunde Haut? Erfahren Sie hier, wie Sie Hautirritationen bestmöglich versorgen können.
2. Geschwüre
Rund um Ihr Stoma und unter Ihrer Stomaversorgung können sich Geschwüre bilden. Sie können aus einer Vielzahl von Gründen auftreten und mit Ihrer zugrunde liegenden Diagnose, Medikamenten oder sogar der von Ihnen verwendeten Versorgung zusammenhängen. Geschwüre verursachten sehr oft Schmerzen und Unbehagen. Wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder Ihrer Stomapflegekraft.
3. Granulome
Granulome sind gutartige Wucherungen, die sich um das Stoma herum entwickeln können. Sie erscheinen als kleine, erhabene, rote Beulen. Granulome kommen häufig vor und werden von den allermeisten als sehr lästig empfunden. Sie können bei Berührung schmerzen und sehr leicht bluten, insbesondere wenn die Haut um das Stoma herum gereinigt wird. Durch die Blutung kann sich der Kleber der Stomaversorgung lösen, was wiederum zu Leckagen führen kann. Und obwohl sie problematisch und oft mit Schmerzen verbunden sind, müssen Sie sich dabei keine Sorgen machen. Es ist dennoch eine gute Idee, Ihre Beschwerden mit einer medizinischen Fachkraft zu besprechen.
4. Verstopfung
Verstopfung ist oft ein Problem bei einer Kolostomie. Bauchkrämpfe und ein harter Stuhlgang sind ein erste Symptome und können schnell sehr unangenehm werden.
Tipps & Tricks:
Ernähren Sie sich ballaststoffreich (Vollkornbrot, Obst & Gemüse) und trinken Sie reichlich (6-8 Gläser) Wasser.
Überprüfen Sie Ihre Medikamente. Auch diese können die Ursache Ihrer Verstopfung sein.
Sollte Ihre Verstopfung länger als 2 bis 3 Tage andauern, ohne dass sich eine Besserung einstellt, wenden Sie sich an Ihre Stomapflegekraft oder Ihren Hausarzt. Die Einnahme von Abführmitteln könnte dabei eine Lösung sein.
5. Verengung oder Blockade des Stomas
Je nach Art des chirurgischen Eingriffs kann es bei Stomata zu teilweisen oder vollständigen Blockaden kommen. Ursachen für derartige Verengungen können bestimmte Nahrungsmittel sein, die der Darm nur schwer verdauen kann, oder aber auch Verwachsungen und Narbengewebe innerhalb des Darms, die den Stuhlgang behindern.
Eine Stomablockade erkennen Sie daran, dass sich Ihr Beutel langsamer füllt als gewohnt oder die Ausscheidungen auf einmal sehr wässrig sind. Ein weiteres Anzeichen können Unterleibsschmerzen sein, welche rasch zunehmen, sollte das Problem nicht behoben werden.
Tipps & Tricks:
Vermeiden Sie feste Nahrung und erhöhen Sie gleichzeitig Ihre Flüssigkeitsaufnahme.
Bevorzugen Sie warmen Getränke.
Ein warmes Bad kann Ihre Unterleibsschmerzen lindern.
Legen Sie sich mit dem Rücken auf den Bauch, ziehen Sie Ihre Knie an die Brust und wippen Sie hin und her.
Versuchen Sie, sich zu bewegen oder massieren Sie Ihren Bauch.
Unbehandelt können Blockaden zu einem harten, geschwollenen Bauch, starken Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Sollten Sie diese Symptome bemerken, konsultieren Sie bitte umgehend Ihren Hausarzt.
Für weitere nützliche Tipps, um eine Stomablockade zu lösen, klicken Sie hier.
6. Eingezogenes Stoma und Stenose
Ein eingezogenes Stoma liegt vor, wenn das Stoma unterhalb der Haut liegt. Dies kann sowohl bei einer Urostomie und Ileostomie als auch bei einer Kolostomie auftreten. Ursachen sind in der Regel Schwierigkeiten bei der Stomabildung, das Gewicht und die Form Ihres Bauches. Eingezogene Stomata können erhebliche Probleme mit Leckagen verursachen und sollten sorgfältig durch Ihre Stomapflegekraft beurteilt werden. Es kann notwendig sein, auf eine anderer Versorgung – häufig werden konvexe Produkte empfohlen – zu wechseln.
Eine Stenose führt dazu, dass das Stoma sehr eng und klein wird. Der Ausfluss aus Ihrem Stoma wird bandförmig oder sogar flüssig. Lassen Sie auch dies von Ihrer Stomapflegekraft überwachen, da Ihr Stoma möglicherweise vorsichtig geweitet werden muss. Möglicherweise wird Ihnen auch zur Einnahme von Abführmitteln geraten, um den Stuhlgang weich zu halten, so dass er leicht und ohne Beschwerden ausgeschieden werden kann.
7. Parastomaler Hernie
Hernien entstehen, wenn eine muskuläre Schwäche vorliegt. Eine parastomale Hernie tritt um das Stoma herum auf, wenn ein Stück des Darms durch den Bauchmuskel drückt und eine Schwellung unter der Haut bildet. Hernien können unterschiedlich groß sein. Bei manchen Menschen lösen sie ein ziehendes Gefühl, Unbehagen oder sogar Schmerzen aus.
Ihre Stomapflegekraft kann Ihnen ein Stützkleidungsstück verschreiben, welches den Leistenbruch etwas stützt und Ihre Beschwerden lindert.
8. Prolaps
Manchmal kommt es vor, dass der Darm weiter rausrutscht und sich in die Länge zieht. Das kann passieren, wenn die Muskeln, die den Darm stützen, geschwächt sind, oder wenn die Bauchmuskeln durch schweres Heben überlastet werden. Normalerweise verursacht dies keine Schmerzen. Wichtig ist, dass das Stoma immer seine rosa/rote Farbe beibehält und weiterhin normal funktioniert. Sollte es in irgendeiner Weise dunkler werden, MÜSSEN Sie dringend einen Arzt aufsuchen.
Tipps & Tricks:
Da sich das Stoma durch den Prolaps vergrößert, ist es wichtig, die Größe Ihrer Basisplatte zu überprüfen und sofern notwendig, anzupassen.
Vielleicht fühlen Sie sich auch mit einem größerem Beutel wohler. Probieren Sie sich aus.
Flaches Liegen verringert die Größe des Stomas und kann beim Wechsel des Beutels hilfreich sein.
Häufig ist auch ein Stützkleidungsstück von Vorteil, das im Liegen angelegt werden kann, um den Prolaps zu kontrollieren.
Finden Sie das richtige Produkt zur richtigen Zeit
In der Regel dauert es einige Wochen, bis sich Ihr Stoma und die Ausscheidungen nach der Operation beruhigt haben. Es kann also gut sein, dass sich Ihr Bedarf an Produkten kurz nach der Operation ändert. Auch im weiterem Verlauf der Zeit können Veränderungen ihres Körper dazu führen, dass Ihr Lieblingsprodukt nicht mehr so gut passt wie früher.
Sowohl für neue Stomaträger/innen als auch für die Erfahreneren unter Ihnen kann unser intelligenter Produkt Navigator helfen, das beste Produkt für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. Finden auch Sie Ihren Perfect Fit!
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