Wenn Sie ein Stoma haben, ist die Hautpflege das A und O. Es ist essenziell wichtig, dass Sie genau wissen, was Beschwerden auf Ihrer Haut verursacht, welche Produkte Sie am besten vertragen und wie Sie Ihre Haut rund um das Stoma optimal pflegen können. Wunde Haut ist ein häufiges Problem beim Tragen eines Stomas, aber seien nicht allzu sehr verunsichert deswegen. Mit der richtigen Behandlung, beruhigt sich und heilt die Haut wieder vollständig.
Zu Beginn: Was ist ein Stoma?
Ganz allgemein gesagt, kommt der Begriff aus dem Griechischen und bedeutet „Mund/Öffnung“. Medizinisch betrachtet ist ein Stoma demnach eine operativ angelegte Öffnung in der Bauchdecke.
Ein Stoma wird angelegt, wenn ein Teil der Blase oder des Darms heilen oder entfernt werden muss. Bei einer Stomaoperation verlegt der Chirurg einen Teil des Dünn- oder Dickdarms auf die Hautoberfläche und näht ihn an eine Öffnung in Ihrem Bauch. Klingt irgendwie gruselig, ist jedoch eine Routine-Operation. Der Darm, welcher sich nun außerhalb ihres Körpers befindet, auch als Stoma bezeichnet, entleert die Ausscheidungen in einen Stomabeutel. Das Stoma selbst ist rund oder oval, rot und feucht und fühlt sich ähnlich wie das Innere Ihres Mundes an.
Es besteht hartnäckig der Irrglaube, dass ein Stoma eine Wunde ist – dem ist jedoch nicht so! Genau genommen handelt es sich „nur“ um eine Öffnung im Bauchraum, durch die Ausscheidungen den Körper verlassen können, ohne ein vollständiges Passierens des Verdauungssystems.
Welche Arten von Wunden werde ich nach einer Stomaoperation haben?
Nach der Stomaoperation haben Sie zusätzlich zu Ihrem Stoma natürlich eine Wunde. Diese Wunde entsteht dort, wo der Chirurg einen Zugang zu Ihrem Darm geschaffen hat. Das Stoma an sich ist aber keine Wunde. Es gibt verschiedene Operationstechniken, die in der Regel davon abhängen, ob es sich um eine dringende/lebensrettende oder um eine geplante Operation handelt.
Laparotomie
Bei der Laparotomie, auch offene Operation genannt, wird zumeist ein einziger langer Schnitt (Inzision) im Bauch vorgenommen, um Zugang zum Darm zu erhalten. In manchen akuten Fällen ist eine offene Operation erforderlich, weil sie schlicht und einfach die schnellere und damit lebensrettende Technik ist. Letztendlich entscheidet jedoch der behandelnde Chirurg, welche Methode für Sie am sichersten ist. Nach einer Laparotomie können Sie eine oder maximal zwei größere Wunden im Bauchraum haben. Alle Wunden werden unmittelbar nach der Operation von medizinischem Fachpersonal versorgt und anschließend von Ihrer Stomapflegekraft kontrolliert, sobald Sie zu Hause sind.
Laparoskopie
Bei der laparoskopischen Chirurgie setzt der Chirurg mehrere kleine Schnitte und verwendet eine winzige Kamera und chirurgische Instrumente, um Zugang zum Darm zu erhalten. Geplante Operationen werden in der Regel auf Basis dieser Technik durchgeführt. Natürlich entsteht bei jeder Art der Stomachirurgie eine Wunde – die laparoskopische Operation hat allerdings den Vorteil, dass keine großen offenen Wunden oder Schnitte entstehen. Damit sind Blutverlust, Schmerzen und Unbehagen nach der Operation geringer. Darüber hinaus verursachen die verwendeten feinen Instrumente weniger Gewebetraumata.
Pflege peristomaler Haut und Wunden
Direkt nach der Operation
In den ersten Monaten nach der Operation ist es wichtig, Ihre Wunden im Bereich des Bauches sorgfältig zu versorgen. Wenn Sie dahingehend unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrer Stomapflegekraft, welche Sie bei der Wundversorgung unterstützt. Sollte Ihr Rektum entfernt worden sein, so bleibt auch eine Wunde im Bereich Ihres Gesäßes zurück. Diese sollte und wird ebenso von Ihrer Stomapflegekraft überwacht werden. Bei Ihrem Nachsorgetermin mit dem behandelnden Chirurgen, werden alle Wunden überprüft.
Lassen Sie sich nach der Operation ausreichend Zeit, um sich zu erholen. Heben Sie keine schweren Gegenstände. Grundsätzlich gilt für die erste Zeit nach der Operation, sämtliche schwere Beanspruchungen Ihres Körpers zu vermeiden. Um Ihre Muskulatur langsam wieder aufbauen zu können, wird Ihnen Ihre Stomapflegekraft einige sanfte Übungen zeigen, die Sie jeden Tag ausführen können.
Es kann gut sein, dass Sie sich schnell wieder fit fühlen. Gehen Sie es trotzdem unbedingt langsam an, denn die Muskeln um die Wunde herum brauchen deutlich länger, um zu heilen, als es manchmal den Anschein macht.
Lesen Sie mehr über die Genesungsphasen nach einer Stomaoperation.
Nach der vollständigen Genesung
Die Haut um Ihr Stoma herum muss während eines Beutelwechsels immer sorgfältig gepflegt und gereinigt werden. Bei kaltem Wetter und Heizungswärme trocknet die Haut oft stärker aus als sonst. Grundsätzlich sollte das Wetter allerdings die Haut um Ihr Stoma nicht zu sehr beeinträchtigen, da sie durch die Basisplatte geschützt ist. Fakt ist, dass sämtliche Beeinträchtigungen Ihrer Haut um das Stoma herum nicht normal sind und umgehend versorgt werden sollten. Sollten Sie Schwierigkeiten mit wunder Haut haben, sprechen Sie bitte mit Ihrer Stomapflegekraft.
Tipps & Tricks:
Waschen Sie das Stoma und die umgebende Haut sanft mit warmem Wasser.
Vermeiden Sie die Verwendung von parfümierten Seifen, Lotionen und Cremes, da diese Ihre Haut reizen und Juckreiz verursachen können.
Tupfen Sie Ihre Haut beim Abtrocknen sanft mit Vlieskompressen ab.
Sollte Ihrer Haut bereits leicht wund sein, so kann es hilfreich sein, eine spezielle Hautschutzlotion zu verwenden.
Für unterwegs: Sollten Sie mal kein Waschbecken zur Verfügung haben, packen Sie sich für die Reinigung unparfümierte Feuchttücher ein. Bitte verwenden Sie diese nur im Notfall!
Mögliche Probleme
Schleimhautablösung
Die Schleimhautablösung ist eine Trennung der genähten Verbindung zwischen dem Stoma und der Haut. Dies kann bei Personen vorkommen, deren Heilung aufgrund anderer Erkrankungen beeinträchtigt ist. Wenn es zu einer Schleimhautablösung kommt, geschieht dies normalerweise innerhalb der ersten 30 Tage nach der Stomaoperation. Das kann ziemlich beunruhigend sein, da es oft kein schöner Anblick ist. Mit der richtigen Behandlung heilt dieses Problem jedoch schnell wieder ab. Ihre Stomapflegekraft wird Ihnen dabei raten, den Bereich sauber und trocken zu halten. Häufig werden Stomapasten und -pulver verwendet, um den Bereich zu füllen und die Wundheilung zu fördern.
Irritierte peristomale Haut
Hautreizungen rund um ein Stoma können oft aus verschiedenen Gründen auftreten. Wenn die Haut gerötet, gereizt und wund ist, kann es schnell zu Rissen kommen, welche wiederum viel Unbehagen verursachen. Wenden Sie sich unbedingt an Ihre Stomapflegekraft, um Rat und Unterstützung zu erhalten. Es ist essenziell wichtig, die Ursache für Ihre wunde Haut herauszufinden und diese entsprechend zu behandeln. Es gibt viele Mittel speziell für die Haut rund um das Stoma, welche die hautberuhigend wirken. Bitte verwenden Sie auf keinen Fall nicht speziell medizinisch verordnete Cremes, Lotions oder Ähnliches. Diese verschlimmern im Zweifel nur die Situation.
Ursachen für irritierte Haut:
Eine schlechtsitzende Stomaversorgung.
Unebene Hautoberflächen, die durch Hautfalten oder Narben nach einer Operation entstehen.
Übermäßiges Schwitzen kann die Haftung Ihrer Versorgung beeinträchtigen. Dies führt zu Leckagen und anschließend zu wunder Haut.
Übermäßiger Stomaausfluss, welcher das Hautschutzmaterial Ihrer Basisplatte angreifen könnte und somit irritierte Haut verursacht.
Eine bereits zuvor auftretende Hautreizung.
Kontaktdermatitis (Allergie) durch Inhaltstoffe Ihrer Stomaversorgung.
Sie benötigen weitere hilfreiche Empfehlungen für die Behandlung von wunder Haut? Informieren Sie sich hier.
Pyoderma gangraenosum
Pyoderma gangrenosum ist eine seltene, aber behandelbare Hauterkrankung. Das Erscheinungsbild kann von Person zu Person variieren und führt in der Regel zu brüchiger, nässender Haut und schmerzhaften Wunden/Geschwüren um das Stoma herum und direkt am Stoma. Diese Geschwüre haben zumeist einen dunklen Rand. Pyoderma gangrenosum ist zwar behandelbar, jedoch oftmals schwierig. Es kann durchaus mehr als eine Behandlung erforderlich sein.
Ausgelöst werden können die Geschwüre durch eine Verletzung der Haut, z.B. durch ein Trauma, dass durch eine zu enge Stomaversorgung oder eine Operation verursacht wurde. Manchmal können auch andere Krankheiten mit Pyoderma gangrenosum in Verbindung gebracht werden, wie z.B. eine entzündliche Darmerkrankung oder Arthritis. Bei den meisten Betroffenen ist die Ursache jedoch unbekannt.
Behandelt werden die Wunden durch Steroidcremes oder -tabletten oder bei Verdacht auf eine Infektion mit antibiotische Cremes/Tabletten.
Optimaler Hautschutz durch Alginat
Unsere Alginat-Produkte wurden speziell entwickelt, um die Haut um das Stoma herum zu pflegen und zu schützen. Sie besitzen die heilenden Eigenschaften von Meeresalgen, welche empfindliche Haut weniger reizen, Entzündungen reduzieren und die Stabilität der Haut fördern.
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