Ileostomie und Magenkrämpfe – Was könnte die Ursache sein?

Ileostomie und Magenkrämpfe – Was könnte die Ursache sein?

Es gibt verschiedene Gründe, warum es bei einer Ileostomie zu Magenkrämpfen kommen kann. Deshalb ist es wichtig, die Gründe dafür zu kennen und zu wissen, was zu tun ist, wenn es zu Krämpfen kommt. Es lohnt sich immer, auf seinen Körper zu hören. Wenn etwas schmerzt, ist das meist ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt.

Wir alle haben von Zeit zu Zeit Magenkrämpfe. Wenn Sie jedoch ein Stoma haben, sollten Sie dieses Warnzeichen Ihres Körpers ernst nehmen. Menschen mit allen Arten von Stomata können Magenkrämpfe bekommen, aber diejenigen mit einem Ileostoma müssen besonders auf Verstopfungen achten.

Darmverschlüsse, auch Verstopfungen genannt, können oft die Ursache für Magenkrämpfe sein. Da diese bei Menschen mit einer Ileostomie schnell auftreten, können sie ziemlich alarmierend sein. Bestimmte Nahrungsmittel sind oft die Übeltäter, die Probleme wie Verstopfungen und Magenkrämpfe verursachen. Krämpfe können jedoch genauso durch Entzündungen, Narbengewebe (Verwachsungen) oder Verdrehungen des Darms verursacht werden.

Verstopfungen

Verstopfungen werden auch als Darmverschluss bezeichnet und können sowohl im Dick- als auch im Dünndarm auftreten, so dass sowohl Menschen mit Kolostomie als auch mit Ileostomie betroffen sind. Bei Menschen mit einer Kolostomie treten Verstopfungen langsam und allmählich über einige Tage hinweg auf, was zunächst zu Anzeichen von Verstopfung führt, während sie bei Menschen mit einer Ileostomie sehr schnell und ohne jegliche Warnzeichen auftreten können.

Für alle Stomaträger/innen, die unter einer Verstopfung leiden, ist dies ein ernsthafter medizinischer Zustand, da er zu Schmerzen und Dehydrierung führen kann. Sie sollten daher dringend Ihren Hausarzt oder Ihre Stomapflegekraft aufsuchen, wenn die Verstopfung nicht innerhalb von 6 Stunden abklingt. Dies gilt insbesondere, wenn sich die Symptome verschlimmern und Sie Muskelkrämpfe im Magen verspüren, welche an Intensität zunehmen und/oder wenn Sie sich erbrechen müssen oder dehydriert sind. Werden diese Symptome ignoriert, kann aus der Situation ganz schnell ein Notfall werden, welcher eine zusätzlichen Operation notwendig macht.

Welche Arten von Verstopfung gibt es und welche Symptome treten auf?

Bei einem Darmverschluss kann es zu einer teilweisen oder vollständigen Verstopfung des Darms kommen. Ein teilweiser Darmverschluss liegt vor, wenn sich eine kleine Menge Flüssigkeit ihren Weg um die Verstopfung herum bahnen kann, was zu einem sehr wässrigen/schleimigen Ausfluss aus Ihrem Stoma führt, welche in der Regel auch übel riecht. Es kann zu Bauchkrämpfen, einer möglichen Schwellung des Bauches und in schweren Fällen zu Übelkeit/Erbrechen kommen. Von einer vollständigen Verstopfung spricht man dann, wenn nichts an der Verstopfung vorbeikommt und somit überhaupt kein Ausfluss aus dem Stoma vorhanden ist! Dies führt dann zu einer Schwellung des Bauches und des Stomas, zu starken Krämpfen und zu Übelkeit/Erbrechen.

Das Wahrnehmen der Symptome einer teilweisen oder vollständigen Verstopfung kann Ihnen helfen, schnell zu reagieren. Hier sind einige der häufigsten Anzeichen, die auf eine Verstopfung Ihres Darms oder Stomas hindeuten:

  • Wenig Stuhlgang oder wässriger Stuhlgang
  • Blähungen und Schwellungen im Bauchraum
  • Bauchkrämpfe
  • Geschwollenes Stoma
  • Übelkeit/Erbrechen oder beides
  • Trockener Mund
  • Wenig oder dunkler Urin

    Wie entstehen Verstopfungen?

    Wenn Sie eine Ileostomie haben, kann sich ein Darmverschluss schnell entwickeln und schon durch den Verzehr unverdauter Lebensmittel entstehen. Eine Verstopfung entsteht dann, wenn unverdaute Nahrung verhindert, dass der Stuhl auf dem üblichen Weg durch den Darm fließt. Versuchen Sie, sich bei einer Ileostomie an die empfohlenen Nahrungsmittel zu halten und kauen Sie Ihre Nahrung vor dem Schlucken immer sorgfältig.

    Auch Verwachsungen im Bauchraum können ein Grund für eine Verstopfung bei einer Ileostomie sein. Ganz allgemein erklärt, sind Verwachsungen Gewebebänder, die sich zwischen Bauchgewebe und Organen festsetzen, ähnlich wie eine innere Narbe. Sie sind eine Folge des normalen Heilungsprozesses des Körpers und können sich in den ersten 3-5 Tagen der Wundheilung entwickeln. Mit der Zeit können sie größer und fester werden und noch Jahre nach der Operation Probleme verursachen. Leider können bei Verwachsungen mehrere Organe aneinander „verwachsen“ werden, was zu Zugkräften oder zum Ziehen von Nerven führen kann, was wiederum Schmerzen verursacht. Verwachsungen können den Darm abknicken, verdrehen oder aus seiner Lage herausziehen und den Durchfluss durch den Verdauungstrakt behindern.

    Was können Sie tun, wenn sie eine Verstopfung bemerken?

    Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Stoma verstopft sein könnte:
  • Versuchen Sie, eine Zeit lang auf feste Nahrung zu verzichten und erhöhen Sie gleichzeitig Ihre Flüssigkeitszufuhr.
  • Wählen Sie neben Wasser und heißem Tee auch frische Fruchtsäfte. Manchmal können auch kohlensäurehaltige Getränke helfen.
  • Massieren Sie Ihren Bauch und auch Ihr Stoma, um die Verstopfung zu lösen.
  • Legen Sie sich mit dem Rücken auf den Boden und rollen Sie sich von einer Seite zur anderen, wobei Sie die Knie bis zur Brust ziehen.
  • Versuchen Sie, 15-20 Minuten lang ein heißes Bad zu nehmen, um die Muskeln in Ihrem Bauch zu entspannen.

    Grundsätzlich ist es immer wichtig, dass Sie in Bewegung bleiben, da dies die Verdauung fördert.

    Es ist immer eine gute Idee bei Problemen mit Verstopfungen Ihren Hausarzt oder Ihre Stomapflegekraft zu kontaktieren. Handelt es sich um einen Notfall, wählen Sie bitte die 112 – eine unbehandelte Verstopfung kann zum „Durchbrechen“ des Darms führen.

    Wie sie am besten eine Stomablockade lösen können, erfahren Sie hier.

    Magen-Darm-Virus

    Für Menschen mit einem Stoma besteht das gleiche Risiko, sich einen Magen-Darm-Virus einzufangen, wie für jeden anderen. Wenn Sie übermäßig viel losen, übelriechenden Stuhlgang und Bauchkrämpfe haben, sollten Sie viel trinken und sich ausruhen. Bei einer Magen-Darm-Grippe kann es vorkommen, dass Sie leichtes Fieber bekommen und sich allgemein ausgelaugt und müde fühlen. Achten Sie auf Ihre peristomale Haut, die das Stoma umgibt, um sicherzustellen, dass sie in dieser Zeit nicht wund wird.

    Möglicherweise stellen Sie auch fest, dass Sie Ihren Beutel viel häufiger als sonst entleeren oder wechseln müssen. Wenn der Durchfall anhält, sollten sie eine Elektrolytlösung einnehmen, um den Verlust von Flüssigkeit und Mineralsalzen entgegenzuwirken. Sollten Sie normalerweise einen geschlossenen Stomabeutel verwenden, kann es für Sie einfacher sein, auf einen Ausstreifbeutel umzusteigen, bis sich der lose Stuhlgang gelegt hat.

    Das Magen-Darm-Virus und damit einhergehende Unwohlsein klingen meist innerhalb von ein paar Tagen ab und Sie werden wieder normal trinken und essen können. Sollten Sie sich trotzdem Sorgen machen, befürchten, dass Sie dehydriert sind oder Sie mit jemandem sprechen möchten, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Stomapflegekraft.

    Pouchitis

    Eine Pouchitis liegt vor, wenn sich ein interner (ileoanaler) Beutel entzündet. Sie ist eine häufige Komplikation für Menschen mit einem Ileoanal-Pouch. Die Symptome sind in der Regel Durchfall, welcher oft blutig ist, Bauchkrämpfe und hohes Fieber. Wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Hausarzt. Dieser wird Ihnen in der Regel eine Antibiotikakur verschreiben.

    Mehr Informationen zum Thema Infektionen des Stomas finden Sie hier.

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