Stomaausfluss – Ist das noch normal?

Stomaausfluss – Ist das noch normal?

Wir wissen, dass jegliche ungeplante Veränderung an unserem Körper verunsichernd sein kann – Gerade, wenn es sich um ein sehr intimes Thema wie dieses handelt. Nun, um die Gemüter zu beruhigen und zu erklären, was normal ist und was wiederum einen Besuch beim Arzt erfordert, haben wir Ihnen hier eine Zusammenfassung erstellt.

Schleim

Schleimabsonderungen sind bei jeder Art von Stoma üblich. Schleim wird von der Darmschleimhaut produziert, um die Stuhlentleerung zu erleichtern. Die Darmschleimhaut produziert auch nach der Stomaoperation weiterhin Schleim, auch wenn dieser nicht mehr benötigt wird. Sollten Sie also Schleim in ihrem Beutel entdecken, ist das kein Grund zur Sorge.

Urostomie

Eine Urostomie wird ebenfalls aus einem Teil Ihres Darms angelegt, so dass Schleimausfluss völlig normal ist. Dieser ist leicht im Stomabeutel zu erkennen, da der Urin klar ist. In den ersten Wochen und Monaten nach der Operation ist der Schleimausfluss oft produktiver, danach nimmt er kontinuierlich ab. Aber Achtung: Eine Zunahme des Schleims kann jedoch ein Anzeichen für eine Harnwegsinfektion sein. Sollten Sie dies bemerken, ist es sinnvoll, mit Ihrer Stomapflegekraft oder Ihrem Hausarzt zu sprechen.

Tipps & Tricks

Nehmen Sie mehr Vitamin C durch Ihre Ernährung zu sich (z.B. Cranberry-Saft). Das kann bei der Schleimreduzierung helfen.

Bitte beachten Sie: Cranberry-Saft ist NICHT für Diabetiker/innen und während der Einnahme von Warfarin geeignet!

Rektaler Ausfluss

Wenn Sie eine Kolostomie haben, Ihr Rektum und Anus jedoch noch intakt sind, ist rektaler Ausfluss keine Seltenheit. Das gilt auch für Menschen mit Ileostoma und intakten Dickdarm haben. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass je länger der verbliebene Darmabschnitt nach der Stomaoperation ist, desto wahrscheinlicher ist rektaler Ausfluss.

Schleim kann unterschiedlich aussehen. Bei manchen ist er eiweißartig, bei anderen wiederum klebrig bis leimartige. Er kann entweder aus dem Anus fließen oder sich zu einer Kugel zusammenballen, was allerdings Beschwerden verursachen könnte. Wenn der Ausfluss Anzeichen von Blut oder Eiter enthält, könnte dies ein Anzeichen für eine Infektion oder eine Gewebeschädigung sein. Sollten Sie diese Symptome bemerken, suchen Sie bitte Ihren Hausarzt auf.

Tipps & Tricks

  • Es kann helfen, jedem "Drang" nachzugeben und sich dementsprechend auch jeden Tag auf die Toilette zu setzen. Lehnen Sie sich dabei leicht nach vorne – eben so, als ob Sie tatsächlich Stuhlgang hätten. Es ist wichtig, sich nicht anzustrengen, da dies den Beckenboden schädigen könnte. So kann der Schleim unkompliziert abgesondert werden.
  • Glyzerin-Zäpfchen sind ein beliebtes Mittel der Wahl. Glycerin macht den Schleim wässriger und kann so leichter abfließen.
  • Schleim kann manchmal zu Hautreizungen führen. Um das zu verhindern, können Sie eine Barrierecreme wie Vaseline oder generell Wundschutzcremes verwenden. In der Apotheke finden Sie auch andere Produkte, die Ihnen bei irritierten Hautbereichen helfen können.
  • Manche Menschen stellen fest, dass der Verzehr bestimmter Lebensmittel die Schleimproduktion erhöht. Sie könnten also auch einige Wochen lang ein Ernährungstagebuch führen, um einen eventuellen Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmitteln und Ihrer Schleimproduktion festzustellen.

    Ausfluss aus dem Bereich des Stomas

    Nach der Stomaoperation sollten Sie die Haut um das Stoma herum auf Rötungen oder wunde Haut beobachten. Das kann Ihnen helfen, schnell zu intervenieren, sollte sich ein größeres Problem ankündigen. Dabei ist es ratsam, ebenso auf Ausfluss aus der Haut selbst zu achten. Wenn Sie an der Verbindungsstelle zwischen Haut und Stoma blutigen oder übelriechenden Ausfluss bemerken, kontaktieren Sie bitte Ihrer Stomapflegekraft. Das könnten Anzeichen einer Infektion sein.

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